Der letzte Held der Titanic
Autor: Moody Adams und Hans-Werner Deppe
Verlag: Betanien Verlag 2011
Umfang: 126 Seiten
20 Schwarz-Weiß-Abbildungen
ISBN: 978-3-935558-99-0
Preis: 6,90 €
Dieses Buch erschien zum 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic im November 2011. Hierbei handelt es sich nicht um eine wörtliche Übersetzung des 1997 veröffentlichten Buches, ebenfalls von Moody Adams, mit dem Titel „The Titanic´s Last Hero“. Das 1997 verfasste Werk wiederum basierte auf der bereits 1912 von John Climie in Glasgow geschriebenen Schrift „John Harper- A Man of God“, das in der deutschen Auflage übernommen wurde.
Das Buch „Der letzte Held der Titanic“ erinnert mich etwas an die Biografie von Shan F. Bullock über Thomas Andrews. Beide Biografien – sowohl die von Climie über John Harper als auch die von Bullock über Thomas Andrews- waren mehr oder weniger in Auftrag gegebene Arbeiten. John Harpers älterer Bruder George, ebenfalls Geistlicher, war 1912 John Climie dabei behilflich, die Biografie von John Harper zu erstellen. George Harper berichtete dabei über gemeinsame Erlebnisse der Kindheit und auch als Erwachsene.
In der deutschen Fassung des Harper-Buches 2011 wurde einiges gegenüber der Ausgabe von 1997 von Moody Adams geändert, das mit Hilfe des Pastors Bill Guthrie entstanden war. Moody Adams stellte dem deutschen Autor Hans-Werner Deppe sein Buch zur deutschen Übersetzung, Bearbeitung und Ergänzung zur Verfügung. Einige Passagen wurden gekürzt. Das Kapitel „Ein Held auf der Titanic“ wurde um einiges erweitert, da sich das Interesse an der Titanic nach dem Cameron-Film wesentlich verstärkt hatte. In diesem Kapitel wurden auch einige Passagiere der Titanic integriert.
Einen relativ breiten Raum nehmen die “Erinnerungen an John Harper“ ein, in denen sich Lebensgefährten und Anhänger Harpers äußern wie auch in dem Kapitel „Glaubenszeugnisse von Harpers Bekehrten und Erweckten“. John Harpers Predigtentwürfe wurden in der deutschen Fassung übernommen und deutlicher gedruckt. Neu hinzu erscheint die philosophische Abhandlung von Hans-Werner Deppe auf 21 Seiten mit dem Titel: „Wir fahren alle auf der Titanic“. Dabei geht Deppe auch auf einen Vergleich mit Morgan Robertsons „Futility“ mit dem Schicksal der Titanic ein. Er beschäftigt sich auch mit der Aussage von James Cameron, der wohl den Begriff der „Metapher auf die Unabwendbarkeit des Todes“ geprägt hat.
Insgesamt betrachtet ist die deutsche Ausgabe von 2011 vieles in einem: Biografie John Harpers, Darstellung von Passagieren auf der Titanic und Glaubensbekenntnissen sowie Reflexion über Leben und Tod. Ein lesenwertes und leicht zu lesendes Buch über John Harper, dem letzten Helden der Titanic.
GS, Navigator Nr. 82