Titanic Calling. Wireless Communication during the great Disaster

Autor: Michael Hughes & Katherine Bosworth
Umfang:
174 Seiten
einige, seltene Schwarz-Weiß-Fotos und Reprints von Dokumenten
ISBN:
978185124377 8
Preis:
£ 14,99

Diese außergewöhnliche Publikation, die im historischen Rahmen des Titanic-Jahres 2012 erschien, behandelt das Geschehen aus einem oft übersehenen, neuen Blickwinkel, nämlich der Bedeutung der Telegrafie in dem Desaster.
Michael Hughes, einer der beiden Herausgeber, ist Erster Archivar der Bodleian Library der Universität Oxford, wo er das Marconi-Archiv katalogisiert, und Katherine Bosworth ist Spezialistin für Archive. Das Marconi-Archiv – 2005 als Marconi-Sammlung der Uni Oxford übergeben – beinhaltet eine einzigartige Aufstellung der Ereignisse des Titanic-Unglücks, die aus Anlass der amerikanischen und britischen Untersuchungen angefertigt worden war. Sie besteht aus umfassenden Logbüchern der Funker von sich in der Nähe der Titanic befindlichen Schiffen und den Aufzeichnungen der Küsten-Funkstationen in Kanada.
In dem ausführlichen ersten Teil beleuchten die beiden Autoren die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie zur See bis 1912, an der Marconi maßgeblich beteiligt war, die Verträge von Marconi mit der White Star Line, die Funkausrüstung an Bord der Titanic sowie deren „Operator“ Jack Philips und Harold Bride in kurzen Lebensläufen. In chronologischer Reihenfolge werden die Telegramme von Passagieren und der Eiswarnungen vor dem Unglück aufgezeigt und kommentiert, ebenso der komplette Funkverkehr der Titanic und der sich in der Nähe befindlichen Schiffe.
Berichtet wird darüber hinaus über die weltweite Berichterstattung über die Tragödie. Für die kurz darauf folgenden Verhandlungen wurden die von der Marconi-Gesellschaft extra aufgezeichneten Marconigramme benutzt, wobei es sich auch, z.B. von Cape Race, um Zusammenfassungen der Meldungen handelte. Bei den beiden Untersuchungen wurden auch Marconi selbst, der Überlebende Harold Bride sowie Funker der benachbarten Schiffe ins Verhör genommen. Die beiden Autoren zeigen auch die Auswirkungen der Titanic-Tragödie auf spätere Verordnungen zur Sicherheit auf See 1914 und 1915 auf.
In dem zweiten, großen Teil des Buches beschäftigen sich die Autoren mit den „Logbooks“ der „Wireless Operators“ von zwölf Schiffen, die sehr interessant zu lesen sind. Bei den Aufzeichnungen der Carpathia handelt es sich um eine spätere Rekonstruktion. Das Buch „Titanic Calling“ enthält auch die Eiswarnungen an die Titanic und die offiziellen Telegramme an die White Star Line, an die Olympic und Mackay-Bennett. Erst nach den offiziellen Meldungen wurden Ismays Telegramme und persönliche Botschaften von Überlebenden und Privatleuten an Land am 17. April weitergegeben. Über die Liste der Überlebenden wird nichts weiter ausgesagt.
Das abschließende Glossar mit den Rufzeichen („Callsigns“) von ca. 50 Schiffen und 19 Funkstationen an Land sowie zwanzig der gebräuchlichsten Abkürzungen der Funker („Radio Codes“) und die außergewöhnlichen Illustrationen machen dieses Sachbuch zu etwas Besonderem, das uns die Bedeutung der Telgrafie für das Überleben von mehr als 500 Menschen vor Augen führt.
GS, Navigator Nr. 62