Lucky for Some. Titanic’s Lifeboat 13 and its Passengers

Autor: John Balls
Umfang:
108 Seiten
35 Schwarz-Weiß-Fotos
ISBN:
9781840335903
Preis: 
£ 9,00

Dieses im “Titanic Belfast” erworbene Buch von John Balls ist eins der wenigen, die sich speziell mit den in einem bestimmten Rettungsboot befindlichen Geretteten beschäftigt. (Ein Buch beinhaltet Rettungsboot 8.) Der britische Autor dürfte einigen durch sein 1999 geschriebenes Buch „The Norfolk Survivors“ bekannt sein.
John Balls stützt sich in seinem neuen Buch auf alt bewährte Historiker, aber auch auf neuere Titanic-Literatur. In vielem greift er auf die Quellenangaben von Encyclopedia Titanica zurück (überwiegend auf Zeitungsartikel). Ausgehend von den Problemen mit der Anzahl der Rettungsboote in der Planungsphase und dem allgemeinen Beladen der Rettungsboote in der Unglücksnacht widmet sich Balls ausschließlich Rettungsboot 13 und den in ihm befindlichen Passagieren und Crew-Mitgliedern sowie ihrer Ankunft an Bord der Carpathia.
Wie Balls meint, handelt es sich in dem mit über 60 Personen beladenen Rettungsboot um einen bemerkenswerten Querschnitt von Passagieren und Crew. Boot 13 enthielt Frauen und Kinder, aber auch Männer aus verschiedenen Ländern und eine Mischung aller Klassen, ebenso Crew-Mitglieder der Deck Crew, Engineering Crew und Victualling Crew
Dabei schreibt Balls über 27 Passagiere und 14 Crew-Mitglieder. Nicht alle der Bootsinsassen werden erwähnt. Die 27 Passagiere teilt der Autor in Gruppen ein: die der Amerikaner, der Kanadier, der Briten, der Iren und anderer Europäer. Von den 14 erwähnten Crew-Mitgliedern stammen allein 8 aus dem Service-Bereich. Etwa zwei Drittel der Bootsinsassen waren Frauen, überwiegend der 3. und 2. Klasse. Der Prozentsatz der männlichen Mitglieder war recht hoch, ebenfalls der der männlichen Passagiere aus der 2. und 3. Klasse. Nur ein Passagier der 1. Klasse, Dr. Washington Dodge, befand sich in Boot 13.
John Balls lässt die Geretteten in eigenen Worten ihr schreckliches Erleben schildern und geht ihrem weiteren Schicksalsweg nach – wenn auch nicht so ausführlich wie in anderen umfangreicheren Büchern zu den Überlebenden. Außer den bekannten Überlebenden wie Lawrence Beesley, Ruth Becker, die Caldwells, Hilda Slayter und anderen kommen auch bisher weniger beachtete Passagiere wie Lea Aks, Anna Nysten, Julia Smyth und andere Iren, Schweden und Norweger zu Wort. Interessant zu lesen sind auch die Kapitel über Reginald Lee, Frederick Barrett und Alexander Littlejohn.
Alle sehr bewegenden Berichte erwähnen, dass es an Bord des Rettungsbootes kein Wasser, keinen Proviant, kein Licht und keinen Kompass gab und dass die Versorgung auf der Carpathia gut war. Trotz der zum Teil ungenauen, ja widersprüchlichen Aussagen der Überlebenden sind alle der Meinung, dass die Zahl 13 ihnen großes Glück gebracht hatte.
GS, Navigator Nr. 64