A Night She´d Remember
My Grandmother´s Experience on the Titanic
Autor: Joseph C. Jr. + Mark Petteruti
Verlag: My Family Voices, Juli 2021
149 Seiten, Softcover, Zahlreiche Schwarz-Weiß- und Farbfotos im Anhang
ISBN: 978-1- 09837 084- 8
Preis: 22,95 $
Dieses erst im Herbst erschienene Buch der beiden Brüder Petteruti hat die Erfahrungen ihrer Großmutter Bertha Mulvihill Noon, eine irische 3. Klasse-Passagierin der Titanic, zum Inhalt.
Die relativ knapp gefasste Biografie der bei ihrer Auswanderung erst 19-jährigen Bridget Mulvihill, (die sich später selbst Bertha nannte), ist als Familiengeschichte geschrieben, um den nachkommenden Generationen und den Titanic-Interessierten ihr Schicksal ins Gedächtnis zu rufen. Von Nachfahren geschriebene Berichte sind immer etwas Besonderes, zumal, wenn sie auch gut recherchiert sind.
Joseph C. Petteruti Jr. ist der Autor des Buches, während sein Bruder Mark S. die Familienfotos akribisch zusammen getragen hat, die das Buch so persönlich machen. Die Quellen dafür sind außer den Familienfotos mündliche Überlieferungen von „Nana Noon“, wie sie ihre Großmutter nannten, Zeitungsartikel und andere Recherche.
Kapitel 1 beginnt mit Berthas (Bridgets) Rückreise aus Irland, wo sie ihre Verwandten noch vor ihrer Hochzeit besucht hatte. Als 19-Jährige war sie 1905 an Bord der Saxonia zu ihrer älteren Schwester Mary nach Providence, Rhoode Island, gezogen. Im September 1911 reiste sie mit der Lusitania nach Irland.
An Bord der Titanic lernte sie Eugene Daly und seine Cousine kennen, die wie sie in der 3. Klasse reisten (2. Kapitel). Als sie das Schiff nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg verlassen musste, nahm sie ihr Gebetsbuch und die Geschenke ihres Verlobten mit. In Kapitel 4 werden ihre Erlebnisse in Rettungsboot 15 geschildert, wo sie mehrere Rippenbrüche erlitt. Bertha Mulvihill wurde mit der Carpathia gerettet. Noch am Abend des 18. April 1912 konnte sie mit dem Zug nach Providence fahren.
Im 8. Kapitel „Epilogue“ erfahren wir etwas über ihr späteres Leben in Providence, Rhode Island, wo sie noch lange von Albträumen geplagt wurde. Bertha Mulvihill, verheiratete Noon, lebte bescheiden als Mittelpunkt ihrer Familie. Am 15. Oktober 1959 verstarb sie im Alter von 73 Jahren. Sie wurde auf dem St. Francis-Friedhof in Pawtucket, Rhode Island, beigesetzt.
Dieser erste Teil des Buches ist auf nur 44 Seiten kurz und schlicht geschrieben. Der ausführlichere zweite Teil zeigt uns die Stationen ihres Lebens in Irland und Rhode Island in unzähligen Familienfotos, Zeitungsausschnitten und Stammbäumen der Familien Mulvihill und Noon.
Übrigens ist im Ulster Folk and Transport Museum der Hut ausgestellt, den Bertha Mulvihill bei ihrer Ankunft in New York geschenkt bekam.
Insgesamt ein sehr persönliches, liebenswertes Buch über eine couragierte Frau und ihre spätere Familie.
GS, Navigator Nr. 97