Tommie Andrews. A Titanic Cricketer

Autor: J.Clarence Hiles
Umfang: 192 Seiten
zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen
ISBN: 0954589238
Preis:
£ 15,99

Endlich einmal – außer dem bereits 1912 erschienenen von Shan Bullock- ein Buch, das sich mit Thomas Andrews im Mittelpunkt beschäftigt! Bisher existierten über ihn nur einzelne, kleine Abschnitte in Büchern (Stephen Cameron: Titanic – Belfast´s Own; Clive Scoular: John Andrews…; Desmond Rainey: Chronicle of Comber). Der Autor Clarence Hiles, ein Kenner der Cricket-Szene und des County Down, beleuchtet Thomas Andrews im Kreise seiner Familie, seines Heimatortes Comber, seines angestammten Cricket-Clubs und seines Arbeitsplatzes.
Dabei zeichnet er ein liebevolles Porträt des allseits beliebten Tommie in all seinen Wesenszügen. Aber Hines bleibt immer seinem Bezug zu Cricket treu und stellt ihn immer wieder neu her. Tommies frühe Cricket-Karriere begann schon mit 14 Jahren. Er spielte fast ausschließlich in der 2. Mannschaft des North Down Cricket Club, da er außer seinen langen Arbeitsstunden bei Harland&Wolff auch noch Abendkurse belegte. Je erfolgreicher Thomas Andrews bei seiner Firma wurde, desto weniger Zeit blieb ihm, an den knappen Wochenenden in der Mannschaft Cricket zu spielen. Bereits 1905 spielte er zum letzten Mal für seine Mannschaft; Tommies enge familiäre und sportliche Beziehung zu Comber blieb jedoch zeitlebens bestehen.
Den Hauptteil des Buches nehmen jedoch Tommies Arbeit und Karriere in Belfast ein, mit den immer kürzer werdenden Unterbrechungen von Bemerkungen zu seinem sportlichen Tun. Gut recherchiert berichtet der Autor über Tommies steile Karriere bei Harland&Wolff, die leider abrupt mit der Jungfernfahrt der Titanic enden musste .Er erwähnt dabei auch Tommies Cricket-Freunde an Bord Dr. O´Loughlin und Dr. Simpson sowie Ennis Watson, den Elektrikerlehrling aus der Guarantee-Group, der auch in Comber Cricket spielte.
Hines versucht mit Hilfe von Aussagen Überlebender, die letzten Stunden von Thomas Andrews an Bord der sinkenden Titanic aufzuzeichnen (u.a. May Sloan und John Stewart). Thomas Andrews selbstlose Sorge, möglichst viele seiner Mitreisenden zu retten, ebenso wie die große Trauer um den wahren Helden der Titanic finden hier auch ihren Ausdruck.
Neu ist die Aufstellung des Autors zum Erbe von Thomas Andrews und der Titanic von 1985 bis 2013, über die Entdeckung des Wracks, die Entstehung der weltweiten Titanic-Vereine, den Cameron-Film, den Boom von Büchern und Filmen bis hin zu dem erneuten Hype anlässlich der 100-jährigen Wiederkehr der Tragödie sowie dem Bau von Titanic Belfast und dem Fertigstellen der Nomadic.
Sehr gute Anhänge zu Daten der Andrews-Familie, Tommies Cricket-Freunden, sogar zum Aufleben der Titanic Cricket-Spiele in Comber ab 2007, einer ausführlichen Bibliografie und einem Index vervollständigen das gelungene Buch, dem ich auf einer Fünf-Sterne-Skala fünf Sterne geben würde.
GS, Navigator Nr. 66