Olympic aus dem Titanic-Modellbausatz im Maßstab 1:350 von Minicraft

von Wolfgang Skudlarek (AG Modellbau)

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Die heutige Fortsetzung „Aus der Schiffszimmerei“ ist eigentlich keine echte Rezension, in der Modellbausätze vorgestellt werden, sondern mehr eine Anleitung, wie man ein Modell umbauen kann. Vielleicht wird dieser Beitrag aber dem Namen dieser Rubrik eher gerecht, wie reine Beurteilungen von vorgefertigten Bausätzen. Auf jeden Fall aber wird es hochinteressant.

Vor etwa einem Jahr bekam ich von Susanne Störmer den Brief eines Vereinsmitgliedes in die Hand gedrückt mit der Bitte, „mich mal drum zu kümmern“. Unser Titanic-Freund Pierre Petri wies in seinem Brief alle interessierten Modellbaufreunde darauf hin, dass über eine Homepage im Internet verschiedene Bauteile zu bestellen sind, um aus einem Titanic-Modellbausatz die RMS Olympic zu bauen.

Ich war wie elektrisiert: Schnell hatte ich mit Pierre Kontakt aufgenommen, und da Darmstadt nicht weit von Mainz entfernt liegt, pflegen wir seitdem unseren „Titanic-Mikro-Stammtisch“ zu dritt (mit Carolin). Pierre beschäftigt sich schon seit längerem mit der Olympic, mittlerweile hat er eine Liste mit über 100 äußeren Merkmalen erstellt, in denen sich die Olympic von der Titanic unterscheidet und die für Modellbauer natürlich äußerst interessant ist.

Seit diesem Zeitpunkt habe ich mich ein wenig in seine Recherchearbeiten eingeklinkt, und ich muss sagen: Es lohnt sich wirklich, sich eingehend mit diesem Schiff zu beschäftigen. Nicht nur Pierre ist der Ansicht, dass dieses Schiff von seinem äußeren Erscheinungsbild von allen drei der Olympic-Klasse das harmonischste ist. Auch wenn es für hart gesottene Titanic-Freunde blasphemisch ist: Die offene A-Deck-Promenade, die gleichmäßig  angeordneten Fenster des B-Decks lassen den Prototyp der Olympic-Klasse optisch vollendeter als ihre Schwestern erscheinen. Nicht nur in dem Buch von Nils Schwerdtner („RMS Olympic“), sondern nun auch im Modellbau soll die ältere Schwester der Titanic ihre Würdigung erfahren.

Die Umbausätze waren schnell bestellt und nach einigen Wochen geliefert. Gedacht sind sie für den Minicraft-Bausatz der Titanic im Maßstab 1/350 (siehe Navigator-Ausgabe Nr. 1 und 2 vom Mai/August 2000). Für folgende Ausrüstungen habe ich mich entschieden:

  • Minicraft-Bausatz Titanic 1/350 deluxe
  • Conversion kit Olympic
  • Kleinteile für Bänke, Kranteile, Stützen, Stützen, Dockbrücke, Antennenabspannungen, Treppen, Leitern, Relings
  • Wellin-Davits
  • Oberlichter, kleine Flaschenzüge, Rettungsringe, Steuerrad
  • Schriftzüge Olympic

Die Bezugsquellen nenne ich am Ende. Um eines vorweg zu nehmen: Der Umrüstsatz und die Kleinteile (alles aus Messing in Foto-Ätz-Technik hergestellt) sind von bestechender Qualität und in jedem Fall ihr Geld wert!

Dem „conversion kit“ ist eine umfangreiche (Um-)Bauanleitung beigefügt, mit Zeichnungen und Texten, die genau auf den Minicraft-Bausatz abgestimmt ist, allerdings in englisch. Zum Glück kam mir Carolins Kollegin zu Hilfe: Die Mainzer Englisch-Lehrerin Judith Ertz hat mir die wichtigsten Texte übersetzt, dafür an dieser Stelle ein Dankeschön!

Wer sich mit der Olympic beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es sehr schwierig ist, die Fülle von Fotos, Zeichnungen und Pläne zu datieren, da die Olympic in ihrem (Gott sei dank) langem Leben häufig umgebaut wurde. Das führt schnell zu Verwirrungen. Die hier angesprochenen, und auch in der Anleitung ausgeführten Pläne, beziehen sich auf den Bauzustand Mai 1911 (bzw. Jungernfahrt Juni 1911).

Beginnen wir mit den wesentlichen Arbeiten am Rumpf: Die erste Umbaumaßnahme betrifft die Rumpfflanken des B-und C-Decks. Ich habe mich für die „einfachere Methode“ der Anleitung entschieden: Fenster und Bullaugen des B-und C-Decks zuspachteln, sowie die Wände des Á la Carte-Restaurants und des Café Parisen heraussägen. Danach die Messingbleche für das C- und B-Deck aufkleben.

Tipp: Als Spachtelmasse empfehle ich Nitro-Spachtel (im Autozubehör erhältlich), und Pierre empfiehlt als Klebstoff für die Messingteile Sekundenkleber. Die Messingteile bestehen aus je zwei Hälften. Die Verbindungsstellen verspachteln und planfeilen.

Fenster und Bullaugen können später mit grauer Farbe optisch hervorgehoben werden.

Die weiteren Arbeiten können gemäß der Minicraft-Bauanleitung ausgeführt werden, allerdings muss die Backbord-Wand des Á la Carte-Restaurants nachgebaut werden, da diese wegen der offenen Promenade nun sichtbar ist (Baustufe 7). Die Teile J26 weglassen und die Trennwände an den Teilen H6 und H7 entfernen. Leider kann ich auf Pierres Änderungsliste nur punktuell eingehen, ansonsten bräuchte ich einen Navi [Vereinszeitung] ganz alleine.

Weitere Änderungen ergeben sich dann in Baustufe 8: Da unsere B-Deck-Promenadenfenster nicht durchsichtig sind, reicht es, die Außenwände der B-Deckkabinen ohne Zusätze (Fenster und Türen) herzustellen. Die Teile J37A und B (Privat-Promenaden der Titanic) weglassen, die Trennwände  an den Teilen J13A und B entfernen.

In der Baustufe 9 weicht unser Modell leider vom Original ab. Die Aufbauten des Promenadendecks A sind vor allem im Bereich des dritten Schornsteinschachtes unstimmig. Wer es sich zutraut, kann hier selbst relativ leicht einige Umbauten  aus Abfallteilen vornehmen. Sehr hilfreich ist hier  „Hahn´s Titanic-Plan“ (siehe Übersicht am Ende des Artikels), vor allem wegen der Anordnung der Fenster und Türen.

In der Baustufe 10 wird´s spannend: Die Außenwände der A-Deckpromenade werden angepasst. Hier unbedingt den Vorgaben des Bauplans vom „conversion kit“ folgen. Zuerst die vorstehende Brückennock entweder  aussägen oder planfeilen. Danach die Ismay-Fenster und die meisten Streben der offenen Promenade heraussägen (geht gut mit einer Laubsäge und einem Sägeblatt für Metall/Kunststoff), Messingteile passgenau aufkleben und erst dann die restlichen Kunststoffstreben entfernen!

Tipp: Die Messingteile für die Außenverkleidung bestehen aus zwei Teilen. Nach der Verklebung die Trennungslinie mit Nitrospachtel ausgleichen und planfeilen.

In der Baustufe 12 werden dann alle Teile des A-Decks vereinigt, und unsere Olympic bekommt nun ihr markantes Gesicht!

Der Minicraft Titanic-Bausatz wurde in einem Punkt verbessert, was uns nun aber zum Nachteil gereicht: Die vorderen Niedergänge vom Bootsdeck zum A-Deck waren bei der Olympic mit einer Wetterschutzhaube  versehen (bei der Titanic nicht). Diese Haube war bei den ersten Titanic-Bausätzen  fälschlicherweise vorhanden, nun aber nicht mehr. Für unser Olympic-Modell müssen wir diese nun nachbilden.

Tipp: Im Fachhandel gibt´s Polystyrol-Kunststoffplatten in verschiedenen Stärken (DIN A4). Diese sind bestens geeignet, da sie aus dem gleichen Material wie unser Modell bestehen.

Weitere Umbauarbeiten sind in der Baustufe 12 nötig. Wer die Deckspläne der Olympic mit denen der Titanic vergleicht wird feststellen, dass die Kommandobrücke der Olympic ganz anders  aussah. Das Steuerhaus war deutlich breiter. Mit Aballteilen des Bausatzes sollten wir dieses Merkmal beim Modell nachbilden.

Ab der Baustufe 15 bitte das Beiblatt „Custom 1911 maiden voyage Olympic vents“ beachten. Die Olympic hatte eine „Lüfterlandschaft“ an Bord installiert, die sich von der späteren Titanic deutlich unterschied. Auch hier gilt: Bauzustand Mai 1911. In der Baustufe 15 den Backbordlüfter Teil G9B weglassen und durch einen Heißwassertank (Teil G28) ersetzen (Tank war nach achtern gerichtet).

In der Baustufe 17 die beiden Notfallboote A und B auf dem Dach der Offiziersunterkünfte weglassen und die Bohrungen zuspachteln. Diese Boote waren auf der Olympic nicht installiert.

Ebenfalls bitte beachten: Alle Lüfteröffnungen waren auf der Olympic nach achtern gerichtet. Die Lüfterhuzen auf den Ventilatorengehäusen waren auch deutlich kleiner, als auf der Titanic.

Tipp von Pierre: Die Original-Teile des Bausatzes (H16 ff) weglassen und durch andere Teile ersetzen. Die Teile 11, 22, 23 und 24 des Revell-Bausatzes 05215 (Titanic 1/570) lassen sich bestens verwenden. Die Lüfterhuzen von den Revell-Teilen vorsichtig abschneiden und auf die Ventilatorensockel kleben.

Baustufe 19: die beiden äußeren Ventilatoren an Rand des Daches vom Salon weglassen.

Baustufe 21: die beiden äußeren Fenster des Aufbaus von der Ingenieursmesse (Teil H27) zuspachteln.

In der Baustufe 22: Alle Lüfter bis auf den Drucklüfter (H17!) backbord weglassen und Bohrungen zuspachteln.

In der Baustufe 23 wird´s noch einmal spannend. Bitte das Beiblatt „Custom 1911 maiden voyage Olympic vents“ beachten und aus Abfallteilen die komplexe Lüfterlandschaft nachbilden.

Baustufe 24: Den Aufbau für die Aufzugsmotoren auf dem Dach des Zweite-Klasse-Empfangsraumes mittig ausrichten und die beiden seitlichen Lüfter (Teile G7) weglassen.

Baustufe 43: Oberlicht Teil B5 weglassen und Bohrungen verspachteln.

Baustufe 55: Dampfrohr Teil G11 weglassen und Bohrungen zuspachteln.

Sonderteile Messing

Für alle Messingteile gilt: Das Material ist sehr präzise gearbeitet, lässt sich leicht verformen und ist dennoch zäh und widerstandsfähig. Es lässt sich sehr gut und leicht verarbeiten und sieht einfach genial aus!

1. Relingteile

Vor der Montage lackieren. Darauf achten, dass die Farbe leicht verdünnt wird und sehr sparsam mit einem weichen Pinsel aufgetragen wird.

Tipp von Pierre: Wer die Möglichkeit hat, sollte die Lackierung mit einer „Airbrush-Anlage“ (gibt´s u.a. von Revell) durchführen.

Teile immer mit einem scharfen Bastelmesser vom Materialsteg vorsichtig abtrennen, damit die Teile nicht verbiegen. Anpassen, zurecht schneiden und mit Sekundenkleber fixieren.

Tipp: wer den Minicraft deluxe-Bausatz bestellt hat, besitzt nun ausreichend Material, um auch die Abtrennungen auf dem Bootsdeck herstellen zu können (ansonsten wird´s knapp).

2. Treppen, Leitern

Ebenfalls vor der Montage lackieren, dann trennen und die Leitern erst dann zurecht biegen.

3. Kompassplattform

Stützen der Teile H24A und B absägen und durch die Messingteile ersetzen. Die Treppe (Teile C16 und C17) ebenfalls weglassen und durch eine Messingtreppe  (Achtung: Treppe für die Lusitania benutzen, die Treppen für die Olympic/Titanic sind dafür zu kurz!) ersetzen.

4. Elektrokräne

Kranausleger (Teile C3) wie folgt bearbeiten: Die Verstrebungen vorsichtig heraus schneiden, bis nur die äußeren Flanken übrig bleiben. Planfeilen. Verstrebungen aus Messing einpassen und verkleben.

Tipp: Die Kranseile können wir leicht mit Kupferlitze nachbilden. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht wie Garn unter Spannung gesetzt werden müssen. Aus einem alten Anschlusskabel können wir das Material gewinnen: Äußeren Kabelmantel entfernen, danach mit einem scharfen Messer die Isolierungen  der einzelnen Fasern entfernen. Ein Rundschnitt und die Isolierung lässt sich auf einer Länge von etwa 20 cm zum Kabelende hin abziehen. An Kupferlitze können wir auch besser die Kranhaken befestigen, als an Garn. Bei den Elektrokränen  die Reling an den Plattformen, die Leitern und die Auslegerstützen nicht vergessen.

Die Mühe wird sich lohnen!

5. Wellin-Davits

Eine ganz besondere Herausforderung ist die Nachbildung der Wellin-Davits aus Messingteilen! Jeder Davit besteht prinzipiell aus drei Teilen: Ein Sockelträger, ein Rahmen und der Davit selbst. Biegeschablonen für die Davits sind enthalten. Als Welle für die Verbindung benutzen wir wieder Kupferlitze.

Bitte beachten: die Davits nach der Montage lackieren, da die Öffnungen für die Wellen so haarklein sind, dass schon kleinste Farbmengen ausreichen, um diese Öffnungen unbrauchbar zu machen.

Perfekt wird das Gesamtbild aus Rettungsbooten und Davits, wenn

  • Die Aussparungen des Bootsdecks (zur Aufnahme der Originalteile H1, 8, 9 und 25) verschlossen werden;
  • Die Bootstakelage durch die Kombination der Flaschenzüge aus Messing mit Kupferdraht hergestellt wird;
  • Die Rettungsleinen an den Booten angebracht werden;
  • Die Planen der Notfallboote  C und D heraus gesägt, innen glatt geschliffen und die Sitzbänke  eingebaut werden (innen hellbraun streichen).

Weitere Verfeinerungen sind nach eigenem Ermessen und Geschick natürlich machbar. Pierres Olympic wird mit noch weitaus mehr Sonderteilen ausgestattet, als ich hier schildern kann. Wir dürfen gespannt sein.

Selbstverständlich könnt Ihr auch über das Internet (außer Schriftzüge Olympic) bestellen.

Noch eines zum Schluss: Wer sich für den Bau der Olympic (gleich welcher Version) entschließt, wird es nicht bereuen. Ihr gewinnt ein wunderschönes, nicht alltägliches, sondern ganz individuelles Modell, dem ein würdiger Platz neben ihrer unglücklichen Schwester gebührt.

Die Olympic in „Minimalausstattung“:

Artikel

Inhalt

Bezugsquelle

Preis
(zum Zeitpunkt des Baus des Modells)

Bausatz Titanic Minicraft 11312

Titanic-Bausatz Maßstab 1/350 (Standard)

Fachhandel (kann bestellen über: Firma Preiser, 91534 Rotenburg o.d.T.)

129,- DM

Olympic Brass set

Messingteile für A-, B- und C-Deck

Ocean liner models P.O. Box 2608 Long beach CA 90802-9998

25,-$ Versand 15,- $

Schriftzüge Olympic

Schriftzüge Olympic, 1/350, weiß, backboard, steuerbord, achtern

Bruce Beveridge P.O. Box 343 Willow Springs IL 60480 U.S.A.

3,- $

Versand 0,60 $

 

Die Olympic in gehobener Ausstattung:

Artikel

Inhalt

Bezugsquelle

Preis
(zum Zeitpunkt des Baus des Modells)

Bausatz Titanic Minicraft 11315

Titanic-Bausatz Maßstab 1/350 deluxe mit Messingreling

Fachhandel (kann bestellen über: Firma Preiser, 91534 Rotenburg o.d.T.)

169,- DM

Olympic Brass set

Messingteile für A-, B- und C-Deck

Ocean liner models P.O. Box 2608 Long beach CA 90802-9998

25,-$ Versand 15,- $

Schriftzüge Olympic

Schriftzüge Olympic, 1/350, weiß, backboard, steuerbord, achtern

Bruce Beveridge P.O. Box 343 Willow Springs IL 60480 U.S.A.

3,- $

Versand 0,60 $

Gold medal models 1/350 Titanic/Lusitania to superdetail the academy Titanic

Messingteile für Reling, Treppen, Leitern, Rettungs- ringe, Wanten, Kranhaken, Flaschenzüge für Bootsdavits und Ankerkran usw.

White ensign models

Gardeners Cottage, Cowarne Court, Lower Eggleton, Ledbury Herefordshire, HR8 2UF, Unidet Kingdom

32,50 £

1/350 Gold plus Titanic extra details

Messingteile für Decksbänke, Bootsleinen, Kranplattform- reling, Streben Dockbrücke, Kranstreben, Auslegerstützen, Antennenabspannungen

White ensign models

Gardeners Cottage, Cowarne Court, Lower Eggleton, Ledbury Herefordshire, HR8 2UF, Unidet Kingdom

16,95 £

1/350 Titanic skylights

Messingteile für Oberlichter, Flaschenzüge

White ensign models

Gardeners Cottage, Cowarne Court, Lower Eggleton, Ledbury Herefordshire, HR8 2UF, Unidet Kingdom

12,95 £

1/350 Titanic davit set

Wellin Davits

White ensign models

Gardeners Cottage, Cowarne Court, Lower Eggleton, Ledbury Herefordshire, HR8 2UF, Unidet Kingdom

15,75 £

Lüfter Titanic 1/570

Teile von Revell-Bausatz 11, 22, 23 und 24 (Bausatz O5215)

Revell, 32257 Bünde, Abteilung X

Gering bis kostenlos

Hahn´s Titanic Plan

Modellbauplan Titanic 1/350

www.titanic-plan.de

150,- DM

 

Die RMS Olympic im Sommer 1911

© Copyright Pierre Petri 2000 – All Rights Reserved

Für die hier angegebenen Änderungen werden zwei Titanic-Bausätze der Firma MINICRAFT MODELS im Maßstab 1:350 benötigt, da für die umfangreichen Umbauarbeiten Teile aus dem zweiten Bausatz verwendet werden müssen. In den USA und GB können die Außenwände des Promenadendecks, sowie des B-Decks und C-Decks in Form von Messingblech (Photoätzteile) bestellt werden (die Bestelladresse können Sie im Navi Nr. 2 von 2001 nachlesen, bzw. die Internetadressen am Ende dieser Liste). Ich persönlich habe mich aber dafür entschieden, die Wände der A-Deckpromenade selbst aus den entsprechenden achteren Teil der Titanic-Wände anzufertigen, da die achtere Dehnungsfuge bei den Messingteilen zu breit ist. Zum besseren Verständnis, habe ich in der folgenden Liste die Bauteilnummern mit angegeben. 

1.       Erhöhung der Bordwände am vorderen Welldeck (Rumpf).

2.       Zukitten der B-Deck Fenster (Rumpf).

3.       Verlängerung der B-Deck Promenade der 2. Klasse (Rumpf).

4.       Gangwaypforten auf dem B-Deck einfügen (Rumpf).

5.       Bullaugen am Heck einfräßen (Rumpf).

6.       Bullaugen achtern auf dem D, E-Deck einfräßen (Rumpf).

7.       Abfluss für Notanker am Bug ausfräßen (Rumpf).

8.       Bilge, Ruder und Schraubenhosen anbringen (Rumpf).

9.       Vertiefung für Notanker anfertigen (Teil I 4).

10.   Notanker anfertigen (aus Teil A 6 und einem dünnen Plastikstamm).

11.   Telefon hinter Ankerkran anfertigen ( aus Teil G14)

12.   Stützen u. Wellenbrecher vor Luke Nr. 1 entfernen (nur bei Deluxe Modell), da diese bei der Olympic bis Januar 1912 noch nicht vorhanden waren.

13.   Lüfter und Kabeltrommel für Vordeck anfertigen (zwischen Luke Nr. 1 und Vormast).

14.   Lüftungsrohr am Backbord Vormast anfertigen.

15.   Oberlicht für Mannschaftskombüse auf dem Vordeck war noch nicht vorhanden (Teil I 4).

16.   Wasserleitung an der Backbordwand des Vordecks anbringen (Teil I 4).

17.   Türen für die Mannschaft unter dem Vordeck anbringen (Teil I 4).

18.   Führungsrollen zwischen den Luken Nr. 2 und Nr. 3 anfertigen (können aus dem Teil G14 gefertigt werden).

19.   Zwei Sauglüfter, die direkt in den Innenseiten der vorderen Ladekräne standen aus dem Teil G31 fertigen. Diese Sauglüfter hatten die Höhe des Sockels der Ladekräne.

20.   Bullaugen die aufs Vordere Welledeck zeigen ausbohren (Teil J 14).

21.   Mit Teppichmesser Ritz einreißen auf A-Deck Höhe an Brückenwand (J 39).

22.   Bullaugen  an Brückenwand entfernen und dafür Fenster einbauen (J 39).

23.   Fenster hinter B-Deck Niedergänge anfertigen (Teile J 13 A und J 13 B).

24.   Promenadenaußenwände zurechtsägen (anfertigen aus den Teilen B.W.“R“ und B.W.“L“).

25.   Die Brückennock war bündig mit dem Schanzkleid und nicht wie bei der Titanic rechtwinkelig, sondern lief mit einer Rundung zum Handlauf hin aus.

26.   Die inneren Schanzkleider (Teile G28A u. G28B) liefen ebenfalls mit einer Rundung zum Handlauf hin aus.

27.   Jeweils eine Tür an der vorderen Promenadeninnenwand anbringen, die zum Niedergang auf die Brücke führte.

28.   Die Fenster am Niedergang zur Brücke entfernen.

29.   An vorderer Steuerbord Promenadeninnenwand (Teil P.W.“R“), zwischen 7.  und 8. Bogenfenster, Ventilatorrohrverkleidung anbringen.

30.   Promenadeninnenwände an hintere Treppe verlängern (Teile P.W.“R“ und P.W.“L“).

31.   Markierungen für diese Stellen auf dem Promenadendeck (Teil P.D) entfernen.

32.   Löcher für Stützen der kleinen Kräne auf Promenadendeck (Teil P.D) bohren.

33.   Türen am Palmengarten anbringen (Teil J 7).

34.   Türen für Mannschaftstreppen an den vorderen Promenadeninnenwäden  (Teile P.W.“R“ und P.W.“L“) anbringen.

35.   Handläufe an Promenadeninnenwänden (Teile P.W.“R“ und P.W.“L“) teilweise entfernen.

36.   Raum schaffen für Niedergänge die zum Bootsdeck führen an den Promenadeninnenwänden (hinter 1. Klasse Lounge).

37.   Sämtliche Stützen (Teile C 9 und C 23) werden durch Draht ersetzt.

38.   Türen für die Dunkelkammern an den Promenadeninnenwänden anbringen.

39.   Dampfrohre der Schornsteine ausfräßen (Teile J 21, J 23, J 15 und J 24).

40.   Wasserleitungen an Schornsteine anbringen.

41.   Ruderhauswände (Teile H20A und H20B) nach außen verlegen, so das sie bündig mit den Außenkanten des Brückendachs sind.

42.   Ruderhaustüren (Teile H20A und H20B) nach innen verlegen, da diese Türen nach innen versetzt waren.

43.   Gebogene Wand des Ruderhauses (ursprünglich Teil J30) aus Fenstern des Promenadendecks der Titanic (Teil B.W.“R“) neu anfertigen. 

44.   Backbordbrückenfenster (Teil H10) vergrößern, da dieses Fenster etwas zu klein geraten ist (siehe zum Vergleich Fenster bei Teil H11).

45.   Ablagen an Brückeninnenwänden (Teile H10 und H11) anbringen.

46.   Brückeninstrumente anfertigen.

47.   Offiziersfenster u. Leitern richtig anordnen, die in Richtung Bug weisen (Teile G10A und G10B). Hierbei ist darauf zu achten, dass auf der Backbordseite ein Fenster vorhanden war.

48.   Lord Kelvins Soundingmachine anfertigen.

49.   Persenning der Notboote 1 u. 2 (Teile H3) entfernen.

50.   Einkerbungen für Welindavits auf Bootsdeck (Teil B.D.) zukitten.

51.   Offiziersfenster auf der Backbordseite richtig anordnen. D.h. das 10., 11. und 12. Fenster von vorn gesehen wird zugekittet (Teil H10).

52.   Handläufe an den Stellen der Dehnungsfuge entfernen (Teile H10 und H11).

53.   Bogenfenster (ursprünglich Teil J29) mit Tür für Ausgang an vorderer großen Treppe auf der Backbordseite anbringen (neu anfertigen aus hinterem Teil H11).

54.   Leitern anbringen, die zum Offiziersquarterdeck führen (Teile H10, H11 und J34).

55.   Backbord- u. Steuerbordlüfter für das Offiziersquarterdeck (Teil I 3) anfertigen. Hierbei sei erwähnt, dass die Lüfter der Olympic bis März 1912 bedeutend kleiner waren, als bei der Titanic. D.h., dass die Lüfter der Titanic, (Teile G9B, G26, G9A und G24B) vollkommen neu ersetzt werden müssen. Die kleineren Lüfter der Olympic können mit Hilfe von Teilen, wie z.b. Teil G25 und den Lüftern des Titanic-Modells (Revell-Bausatz) Maßstab 1:570 nachgebaut werden. 

56.   Oberlichter auf Offiziersquarterdeck (Teil I 3) anfertigen (bei Deluxe Modell nicht nötig).

57.   Fuß der Funkantenne durch Draht ersetzen.

58.   Bullaugen an Oberlicht (Teil H21), für vordere große Treppe ausbohren. Zwei vorn und zwei achtern.

59.   Schiebefenster an Steuerbord- u. Backbordaußenwänden des Oberlichts (Teil H21) für vordere große Treppe anbringen (jeweils vier auf jeder Seite).

60.   Lüfter (Teil H23B) vor zweiten Schornstein vergrößern und Blende anbringen.

61.   Markierungen für Lüfter auf dem Bootsdeck entfernen.

62.   Der Lüfter vor dem Lese- u. Schreibraum auf der Backbordseite des Bootsdecks entfällt (Teil G25 und H26).

63.   Der Steuerbordlüfter auf dem Dach der 1. Klasse Lounge entfällt (Teile G16A und H26).

64.   Lüfter über Lese- u. Schreibraum neben zweiten Schornstein auf der Backbordseite anfertigen (ursprünglich Teil G24B).

65.   Markierungen für Lüfter auf dem Dach des Salons (Teil I 1) entfernen.

66.   Lüfter über Salon neben dem dritten Schornstein auf der Backbordseite anfertigen (aus dem Teil G23 und Lüfter des Modells Maßstab 1:570).

67.   Alle vier Treppen, die zum Salondeck (Teil I 1) führen entfernen (nicht mehr nötig, da Treppen durch Messingteile ersetzt werden).

68.   Lüftungsklappen hinter dem Zweiten und vor dem dritten Schornstein anbringen (Teile I 3 und I 7).

69.   Dach der Offiziersmesse (Teil I 7)erhöhen (war gut eine Handbreit höher, als das übrige Dach  am Fuß des 3. Schornsteins).

70.   Doppeltüren (Teile H13 und H14) die zum A-Deck führen anbringen (Deckhaus 3. Schornstein).

71.   Lampen neben diesen Doppeltüren anbringen (Teile H13 und H14).

72.   Tür für die Deckstühle auf der Backbordseite (Teil H14) anbringen (Deckhaus 3. Schornstein).

73.   Zwei Lüfter für den dritten Schornstein anfertigen (Deckhaus 3. Schornstein). Diese Lüfter befanden sich zum einen auf der Backbordseite neben der Mannschaftstreppe und zum Zweiten auf der Steuerbordseite in Höhe der Offiziersmesse. Diese Teile kann man aus G25 und den Lüftern des Modells 1:570 herstellen.

74.   Handläufe am Decksaufbau des 3. Schornsteins anbringen (Teile H13 und H14).

75.   Treppenhaus am hinteren Ende des Decksaufbaus des 3. Schornsteins entfernen. (Teile H13 und H14).

76.   Wo vormals das Treppenhaus war, wird am oberen Rand mittig ein Lüftungsschacht eingebaut (Teile H13 und H14).

77.   Neben diesen Lüftungsschacht, wird rechts davon eine Tür eingepasst (Teil H13).

78.   Gebläse (Teil G23, spiegelverkehrt) am Tankhaus (Teil J5)  anfertigen.

79.   Inneres Steuerbord Bogenfenster (Teil J5) entfernen.

80.   Lampen auf der Vorderseite des Tankhauses anbringen (Teil J5). Diese Lampen befanden sich jeweils links von den Bogenfenstern, sowohl Steuerbord, als auch Backbord.

81.   Zwei Bogenfenster (Teil H27) auf der Steuerbordseite des Tankhauses entfernen (vorderes u. hinteres Bogenfenster der Ingenieursmesse).

82.   Anordnung der Leitern am Tankhaus ändern (Teil J6).

83.   Auf Dach des Tankhauses Stopfen (Gebläse) anbringen (Teil J40).

84.   Oberlicht des Maschinenraums mit Relingteilen Vergittern (Teil I 7).

85.   Loch für vorderen Backbordlüfter auf Dach des Tankhauses zukitten (Teil J40).

86.   Diesen Lüfter durch einen gebogenen Draht ersetzen.

87.   Steuerbordlüfter (H17) des Tankhauses entfernen. Die Olympic hatte nur einen an Backbord.

88.   Am vorderen Decksaufbau des 4. Schornsteins Leitern anbringen (Teile I 8 und I 9).

89.   Achtere Tür  am Steuerborddecksaufbau des 4. Schornsteins entfernen (Teil I 9).

90.   Weißen Stopfen (Gebläse) auf Dach (Teil I 10) des 4. Schornsteins anbringen. Er befand sich in Höhe  der achtern Leiter und der entfernten Tür aus Teil I 9 auf der Steuerbordseite.

91.   Lüfter (Teile G24B und H17) des 4. Schornsteins komplett entfernen.

92.   Zwei neue Lüfter dafür anfertigen (siehe Bauanleitung für die Messingteile der Olympic).

93.   Alle vier Treppen, die zum Dach des Rauchsalons (Teil I 6) führen entfernen (nicht mehr nötig, da Treppen durch Messingteile ersetzt werden).

94.   Zwei Bogenfenster der vorderen Wand des Treppenhauses 2. Klasse einpassen (Teile G29A und G29B).

95.   Windschutz und Türen des Treppenhauses 2. Klasse erneuern (Teile G29A und G29B).

96.   Leitern an Windschutz anbringen.

97.   Handläufe an Treppenhaus 2. Klasse anbringen.

98.   Markierung des Fahrstuhlschachts des Treppenhauses 2. Klasse verkleinern, damit Fahrstuhlschacht in die Mitte des Daches (Teil J35) passt.

99.   Tür und Leiter an Fahrstuhlschacht anbringen (Teil G4).

100.           Markierungen für die Reling auf allen Dächern der Decksaufbauten entfernen (nicht mehr nötig, da Reling durch Messingteile ersetzt werden).

101.           Sauglüfter (Teil G31) auf das achtere Backbordpromenadendeck anbringen.

102.           Fenster auf beiden Seiten des Restaurants A la Cart richtig anordnen (Teile H 6 und H 7). Hierbei ist darauf zu achten, dass man für die Backbordseite in Teil H 6 den runden Ercker von Teil H 7 mit einbaut und davor die Fensterreihe des Rauchsalons 2 Klasse (ebenfalls aus Teil H 7).

103.           Ladeluken Nr. 4 anfertigen.

104.           Fenster über beiden Luken Nr. 4 einpassen (Teil J25).

105.           Die äußeren Fenster die nach achtern zeigen entfernen (Teil J25).

106.           Lampen am achteren Treppenhaus 2. Klasse anbringen (Teile J28A und J28B).

107.           Bullaugen in den Türen des achteren Treppenhauses 2. Klasse ausbohren (Teile J28A und J28B).

108.           Vorstehende Markierungen, die für die Treppen die zum achteren Welldeck führen entfernen (Teil I 2).

109.           Die zwei Bullaugen vor Luke Nr. 5 entfernen (Teil G 36).

110.           Jeweils eine Tür zwischen den Ladekränen und Luke Nr. 5 anbringen (Teil G 36).

111.           Zwei Führungsrollen zwischen Luke Nr. 5 und Nr. 6 anfertigen (Teil D 2).

112.           Doppeltüren anbringen, die zum Treppenhaus 3. Klasse führen (Teil I 5)

113.           Zwei Kabeltrommeln für das Achterdeck anfertigen.

114.           Innere Markierungen der Deckbänke des Achterdecks entfernen (Teil I 5).

115.           Die vorderen Markierungen für die zwei Deckbänke, die sich direkt unter der Heckbrücke befinden komplett entfernen.

116.           Oberlichter (Teile J31A und J31B) des Achterdecks neu anfertigen.

117.           Bullaugen auf der Vorder- und Rückseite der Oberlichter (vormals Teile J31A und J31B) ausfräsen.

118.           Luken auf Oberlichter (vormals Teile J31A und J31B) des Achterdecks anbringen.

119.           Einkerbung auf Heckbrücke (Teil J10) für Maschinentelegraphen zukitten.

120.           Vorhebung die für die Treppe die zur Heckbrücke (Teil J10) führt entfernen.

121.           Stützpfeiler der direkt vor Treppe zur Heckbrücke ist, schräg verlängern, damit er bündig mit dem Winkel der Treppe wird (Teil I 5).

122.           Folgende Türen hatten Bullaugen:

  • Alle Türen, die zu den großen Treppen der 1. Klasse führten
  • Die Türen zum Ruderhaus
  • Die Türen zu den Offiziersquartieren
  • Die Türen zu den Treppen der 2. Klasse
  • Die Türen zum achteren Treppenhaus 3. Klasse.

123.           Alle anderen Türen hatten keine Bullaugen.

Bezugsquellen für Photoätzteile, Abziehbilder (für Olympic):

www.whiteensignmodels.com

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