Die Titanic

Autor: Günter Bäbler
Umfang:
80 Seiten
ca. 150 Abbildungen
ISBN:
9783726906061
Preis:
10,00 Schweizer Franken

Bei diesem kleinen literarischen Werk des bekannten Titanic-Historikers Günter Bäbler, handelt es sich um ein Kinder- und Jugendbuch, welches für Leser ab 11 Jahren geeignet ist. Erschienen ist das Buch beim Schweizerischen Jugendschriftenwerk im Jahre 2012. Gleich zu Beginn sollte der interessierte Leser sich jedoch nicht von der Klassifizierung als Kinderbuch verunsichern lassen. Günter Bäbler hat auf knapp 80 Seiten die Geschichte der Titanic beginnend vom Bau über die Crew, die Passagiere bis hin zum Wrack und Filme für eine jüngere Leserschaft aufbereitet und sehr spannend dargestellt. Ziel war es nicht nur eine jüngere Leserschaft durch die breite Darstellung der Geschichte der Titanic zu informieren, sondern ferner war es auch gewollt, dem kundigen Kenner der Titanic-Materie noch das ein oder andere kleine „Aha-Erlebnis“ zu verschaffen. Und das ist Günter Bäbler durchaus gelungen. So ist in diesem Buch zum ersten Mal die Zeitungsseite zu sehen, die Ballards Entdeckung des Wracks nachweislich unglaubwürdig macht. Auch die erste Seite der New York Times vom 15. April 1912 ist zu sehen, in der bereits eine erste Meldung zu lesen war, dass die Titanic einen Unfall hat. Während des Drucks dieser Ausgabe der Zeitung war die Titanic allerdings noch gar nicht versunken! Auch die Identifizierung von den überlebenden Titanic-Offizieren auf einem Bild, das während der amerikanischen Untersuchung geschossen wurde, ist neu. Bei der generellen Darstellung der Geschehnisse jener Nacht an Bord der Titanic, belässt es der Autor jedoch nicht nur beim reinen Rekapitulieren von Fakten was wann zu welcher Uhrzeit passiert ist, sondern weicht auch stellenweise von der bekannten Geschichtserzählung ab. So wird die letzte Brückenwache samt Ausweichmanöver unter kritischen Gesichtspunkten erzählt und Widersprüche in der gängigen Literatur aufgezeigt. Auch weist Günter Bäbler darauf hin, dass es an Bord der Carpathia höchstwahrscheinlich zwischen Rostron, Ismay und den überlebenden Titanic-Offizieren Absprachen gegeben haben muss, wie die Geschehnisse jener Nacht vor etwaigen Untersuchungen dargestellt werden sollten. An die 150 Abbildungen illustrieren das Buch. Deckspläne auf den Innenseiten der Buchdeckel und Zahlenmaterial gegen Ende des Buches runden die Informationsvermittlung ab.
Dem Autor ist es wahrlich gelungen, ein leicht verständliches Buch zu schreiben, dass primär für eine jüngere Leserschaft geschrieben wurde aber auch der „Großen“ noch die ein oder andere Neuigkeit liefert.
DK, Navigator Nr. 65