Mission Titanic. Tiefseeexpeditionen zum berühmtesten Wrack der Welt

Autor: James Cameron
Umfang:
252 Seiten
zahlreiche farbige Fotos und Abbildungen
ISBN:
9783667102393
Preis:
49,90 €

James Cameron hat sich mit seinem Film „Titanic“ ein Denkmal gesetzt und zurecht viel Lob für sein Werk bekommen. Da Cameron als Perfektionist galt, kamen für ihn für die Wrackaufnahmen nicht nur Nachbauten der entsprechenden Räume in Frage. Um so viel Authentizität wie möglich zu bewahren, drehte er am Ort des Geschehens bzw. am Grund des Geschehens. So kam es zur ersten Expedition zur Titanic im Jahre 1995. Für sein Filmvorhaben drehte er am Wrack der Titanic und baute Filmsequenzen dieser Tauchgänge in seinen Film ein. Durch die Zusammenarbeit mit vielen Experten zum Thema und seiner Leidenschaft fürs Tauchen und Entdecken, wuchs bei Cameron das Interesse an der Titanic immer mehr. Schließlich fanden 1995, 2001 und 2005 Expeditionen zum Wrack der Titanic statt, die auf Camerons Initiativen beruhten. Während seiner Tauchgänge hat er unglaublich viel erstklassiges Video- und Fotomaterial mit an die Oberfläche gebracht und Bereiche des Schiffes erforscht, die seit dem Untergang im Jahre 1912 kein Mensch mehr gesehen hatte. Einen Überblick über James Camerons Tauchexpeditionen und seine antreibende Energie zum Thema Titanic liefert dieser prächtige Bildband mit dem schlichten Titel „Mission Titanic“. Auf 252 Seiten mit unzähligen vielen Wrackbildern, historischen Aufnahmen von damals und Filmsequenzen aus seinem Titanic-Film untermalt Cameron auf einmalige Weise seine Tauchgänge und liefert packendes Material für die Leser dieses Buches. Cameron ist zwar der allseits bekannte Hollywood-Regisseur – aber auch ein Tüftler, Bastler und Fantast. Seit frühester Kindheit war er von der Tiefe der Meere fasziniert. Da lag es nicht weit, dass auch die Titanic als „Mount Everest der Tiefe“ schnell ins Blickfeld kam. Durch seine Möglichkeiten ließ er u.a. durch seinen Bruder Tauchroboter entwickeln, die so klein und wendig waren, dass sie in sehr abgelegene Bereiche des Wracks vordringen konnten. So war es z.B. möglich, in das Türkische Bad vorzudringen und zu erforschen – mit atemberaubenden Aufnahmen aus dem Inneren eines der prächtigsten Räume an Bord des Schiffes. Dieser Raum ist zum ersten Mal hier in einem Buch dokumentiert. Computerbilder zeigen im Vergleich, wie der Raum früher ausgesehen haben muss. Bei den historischen Fakten und der Generierung der Computerbilder konnte sich Cameron auf handverlesene Experten aus der Titanic-Szene verlassen. Mit Don Lynch, Ken Marschall oder Parks Stephenson standen erstklassige Berater zur Seite, die Cameron schon seit den Dreharbeiten zu Titanic kannte. Mit diesem geballten Expertenwissen konnten Bereiche im Wrack mit den dazugehörigen Bildern genau beschrieben werden und mit Aufnahmen von damals verglichen werden. Und so können Bilder, die auf den ersten Blick nur zerstörte Objekte zeigen, wieder der ursprünglichen Funktion zugeordnet werden. Hier ist besonders der Funkraum zu erwähnen, der mit den Bildern von Cameron und dem Wissen von Parks Stephenson wieder rekonstruiert werden konnte. Generell zeichnet sich dieses Buch natürlich durch die Fülle an Bildmaterial aus. Es ist ein Bildband, der alle Erwartungen erfüllt. Eine weitere Besonderheit sind eine Reihe von Faksimiles (Dokumente, Pläne, Ausklapptafeln), die den Text und die Bildfolgen immer wieder aufbrechen und kleine Einschübe liefern. So findet man z.B. einen Plan von der Expedition 2005, auf dem markiert ist, welche Bereiche man im Wrack ansteuern wollte. Durch diese genauen Planungen konnten die Bereiche wie das Zahlmeisterbüro, der Funkraum, das Türkische Bad, die Suite des Ehepaar Straus und viele andere Räume gezielt angesteuert werden. Die Bilder dieser Routen finden wir im Buch. Gegen Ende des Buches befindet sich eine große Aufklapptafel, die den Sinkprozess der Titanic detailliert beschreibt und somit eine sehr aktuelle wissenschaftliche Zusammenfassung zu diesem Aspekt liefert. Im letzten Kapitel zieht Cameron Bilanz, was ihn die Titanic gelehrt hat. Für ihn selbst sei das Thema Titanic abgeschlossen und er schließt bis auf Weiteres neue Expedition aus. Ob er seine Meinung noch einmal ändern wird, bleibt abzuwarten.
DK, Navigator Nr. 73