The Last Night on the Titanic
Unsinkable Drinking, Dining & Style
Autorin: Veronica Hinke
Verlag: Regnery History, April 2019
Umfang: 311 Seiten, gebunden
einige wenige, kleinformatige Zeichnungen und einige, kleine Fotos in der Farbe des Druckes
ISBN: 978-1- 62157- 729-4
Preis: 30$, teilweise 19,49 $
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut – voller Erwartungen, ob es wohl das allseits bekannte Buch von Rick Archbold & Dana McCauley „Last Dinner on the Titanic: Menus and Recipes from the Great Liner“, erschienen 1997, noch toppen würde.
Es ist ganz anders als erwartet. Nicht mit farbigen Illustrationen, sondern einheitlich in einem Petrol farbenen (blaugrünen) Druck auf blass gelblich getöntem Papier. Alle kleinen Illustrationen und Schnörkel oben auf den Seiten sind in diesem Farbton Petrol gehalten. Dadurch soll das Layout einen antiken Eindruck erwecken. Jedes der 11 Kapitel wurde im selben Layout mit Titanic-Zeichnung und einer Art Jugendstil-Dekor gestaltet, versehen mit Zitaten berühmter Persönlichkeiten.
Die in Nord-Wisconsin aufgewachsenen Autorin Veronica Hinke beschäftigt sich schon von Kind an mit dem Thema „Titanic“. Sie interviewte Nachfahren des 3. Klasse Passagiers Daniel Coxon und Historiker. Für ihr Buch befragte sie Hunderte an Experten von Lifestyle, Food and Beverage (Essen und Trinken) aus aller Welt. Dabei orientierte sie sich auch an dem Waldorf Astoria Bar Book und an RMS Titanic Inc. bezüglich der Getränke an Bord der Titanic. 2012 veröffentlichte Hinke die viel beachtete Schrift „Titanic Cocktails“.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung von alten, historischen Rezepten, verbunden mit modernen Variationen (Gerichte und Getränke). Ihre akribische Forschung, ihr gewandter Stil sowie die Berichte zur Titanic-Tragödie und auch zur Rettung spiegeln auf eindringliche Weise den Glamour der Jungfernfahrt und der Edwardianischen Zeit. Eine gelungene Mischung aus Rezepten, Geschichten und historischen Informationen. Bei den Rezepten finden wir nicht nur die erlesenen Speisen, sondern auch die Getränke-Angebote der damaligen Zeit.
Die unendlich vielen historischen Details, die Veronica Hinke in die Kapitel einfließen lässt, sind das Außergewöhnliche dieses Buches. Wenn auch das bekannte Buch von Archbold/Mc Cauley „Das letzte Dinner auf der Titanic“ einiges an historischen Hintergrund-Informationen aufweist, hier erfahren wir noch viel mehr und ausführlicher, besonders zu Passagieren, auch wenn es sich – bedingt durch das etwas gleichförmig wirkende, ausschließlich Petrol farbene Druckbild – nicht so schnell lesen lässt.
Sehr beeindruckend sind auch die 20 Seiten Bibliografie und andere Anmerkungen der Autorin, die ihre umfangreiche Recherche belegen. Wir erkennen hier auch die Verbindung von historischen und aktualisierten Rezepten. Veronica Hinke könnte auch als kulinarische Historikerin bezeichnet werden.
Ihr Werk „The Last Night on the Titanic – Unsinkable Drinking, Dining & Style“ ist sowohl empfehlenswert für Titanic-Fans als auch für Feinschmecker.
GS, Der Navigator Nr. 87