Down amongst the Black Gang. The Work and Workplace of RMS Titanic’s Stokers

Autor: Richard P. de Kerbrech
Umfang:
192 Seiten
zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos und Abbildungen
ISBN: 
9780752493237
Preis: 
£ 14.00

Ein wahrhaft einmaliges Buch über einen bisher sehr wenig beleuchteten Aspekt rund um die Titanic. Auch wenn mir klar war, dass ich als Leserin nicht das nötige Fachwissen im Bereich der Technik mitbrachte – auf dieses außergewöhnliche Buch war ich sehr gespannt. Und es übertraf dann auch alle meine Erwartungen.
Der Autor Richard P. de Kerbrech, bekannt durch „Ships of the White Star Line“ 2009, viele andere Bücher über Passagierschiffe, auch als Co-Autor, wie bei dem 2011 herausgegebenen „Titanic Owners´ Workshop Manual“ und dem 2012 erschienenen „Konstruktion und Technik einer Legende“ ließ schon einige Fachkenntnis des Autors erwarten.
Wie de Kerbrech in seinem Vorwort schreibt, motivierte sein Freund David Hutchings ihn auch zu diesem Buch. Mit großer Akribie und der Mithilfe vieler namhafter Autoren, Sammler und anderer maritimer Quellen stellte de Kerbrech ein bisher nicht dagewesenes Werk zusammen, und das zu solch einem speziellen Thema wie der Arbeitswelt der Heizer an Bord der Titanic, der „Black Gang“! Ein ganz großer Teil der abgebildeten Fotos und  fast alle grafischen Darstellungen stammt aus seiner persönlichen Sammlung, einige vom Ulster Folk&Transport Museum, dem Shipbuilder, Engineer, Maritime Quest und US Naval Historical Centre sowie von privaten Sammlern.
Da es von der Olympischen Klasse, auch von der Olympic und Britannic – und erst recht nicht von der Titanic – keine Aufnahmen von der Arbeitswelt der Heizer und Trimmer gibt, greift der Autor auf Fotos von anderen zeitgenössischen Schiffen der Edwardianischen Ära vor dem 1. Weltkrieg zurück. Dies sind z. B. die Aquitania und Mauretania, Empress of Britain, George Washington, Leviathan (ex Vaterland), Mount Vernon (ex Kronprinzessin Cecilie), France u.a.
In 12 Kapiteln informiert de Kerbrech sehr exakt über die technische Ausstattung (Boiler, Maschinen, Turbinen, Generatoren, Bunker, Feuerstellen…). Aber im Mittelpunkt steht der menschliche und soziale Faktor mit Beschreibungen ihrer Arbeit und ihrem Leben im Heizraum, die durch Hitze, Staub und Schmutz, Düsterheit und Schwerstarbeit gekennzeichnet waren. Sie mussten die Feuerstellen in Gang halten und alle zwei Minuten eine Tonne Kohle schaufeln. Die heldenhaften Anstrengungen der gesamten Maschinen-Abteilung beim Untergang werden auch gewürdigt.
Das Buch über die Black Gang mag zwar für Technikversierte leichter zu lesen sein, aber es verschafft einen markanten Eindruck vom Leben und der Arbeit der Heizer, der einem auch durch die vielen Fotos von rußgeschwärzten Gesichtern der Heizer und ihrer harten Arbeit nahe geht. Eine Liste der gesamten technischen Abteilung der Titanic schließt das Werk ab.
Eindeutig ein Buch, das eine Lücke ausfüllt – über die Bedeutung der Heizer!
GS, Navigator Nr. 67